Donnerstag, 26.11.2020 18:49

Der Weg ist das Ziel: Das erste Mal zum Badeteich Hirschstetten

Der Weg ist das Ziel: Das erste Mal zum Badeteich Hirschstetten

„Heute ist wieder ein besonders heißer Tag“, denkt sich Jan Lepczyk während er einen erfrischenden Schluck seiner selbstgemachten Limonade nimmt. Zum Glück gibt’s in Wien so viele Möglichkeiten sich im Sommer Abkühlung zu verschaffen. „Die Donau ist ja nicht weit“, murmelt er und schwingt sich auf sein Rad. Das Ziel: Sein Lieblingsplatzerl an der Donauinsel, unten bei der Steinspornbrücke.

Während er seine gewohnte Insel-Route entlangkurvt und sich vom Rhythmus des Radelns treiben lässt, schweift sein Blick über die Donau in Richtung Transdanubien. „Gibt es nicht auch nette Badeplätze auf der anderen Flussseite? Letzthin hat mir doch eine Freundin aus dem 22. Bezirk diesen einen Teich empfohlen, wo man super schwimmen und chillen kann. Wie hieß der noch gleich?“

Jan tritt motiviert in die Pedale. „Warum nicht einmal etwas Neues ausprobieren?“, sagt er sich. Als er den Turm des Kraftwerks Donaustadt erblickt, bremst er ab. Auf seiner Radwege-App hatte er nämlich den Tipp der Freundin eingespeichert. „Ah! Hier ist er ja: Dieser ominöse Badeteich Hirschstetten, von dem sie geschwärmt hatte … Nichts wie hin!“

So überquert Jan die Steinspornbrücke und radelt den Biberhaufenweg entlang. Im alten Aspern verlässt er die vorgeschlagene Route. Absichtlich „verfährt“ er sich ein wenig in den Gassen. Hier war er noch nie!

Kurz nachdem er die Groß-Enzersdorfer-Straße überquert hat, befindet er sich auch schon auf der Johann-Kutschera-Gasse, die bereits Teil der neuen Seestadt ist. Dahin will er ein andermal – heute steht der Hirschstettner Badeteich an! Also die nächste Möglichkeit links abbiegen …

Hier – „An den alten Schanzen“ liest er auf dem Straßenschild – sieht es wieder ganz anders aus. Richtig beschaulich, und ein wenig wie in der Wisteria Lane der Serie „Desperate Housewives“, schmunzelt Jan.

Ein Pfad führt ihn durch ein dichtes Wäldchen zur Hausfeldstraße, wo auch die U2 hält. Er blickt auf die Uhr. Eine knappe halbe Stunde hat er von der Steinspornbrücke hierher gebraucht. „Gut zu wissen … Das war echt eine coole Fahrt. Aber wenn ich nach dem Schwimmen keinen Bock mehr auf Radeln hab, nehm ich einfach die U-Bahn heim.“

Und dann hat er es auch schon geschafft: Karibisch anmutend, präsentiert sich der Badeteich Hirschstetten von seiner besten Seite. „Wow, der ist ja riesig! Und diese türkise Farbe … Und die vielen Schattenplätze. Ur gut.“  Voller Vorfreude auf die willkommene Abkühlung schließt er seinen Drahtesel ab und schnappt sich seine Badesachen vom Packlträger. Nichts wie rein!

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 / Sandra / Donnerstag, 26.11.2020 /  0

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